Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse im Feld der Heilpädagogischen Früherziehung und ergänzend im Bereich der Frühen Bildung, Betreuung und Erziehung dienen als Grundlage anerkannte praxiserprobte Methoden und Konzepte zu reflektieren und zu erweitern. Das berufliche Handeln an den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu spiegeln sichert und bereichert unser Berufsfeld der Heilpädagogischen Früherziehung.
Wir stellen hier aktuelle wissenschaftliche Arbeiten und Forschungstätigkeiten vor, die eine hohe Relevanz zu unserem Berufsfeld aufweisen. Mit dieser Plattform bieten wir jungen Forscher*innen wie auch etablierten wissenschaftlich tätigen Personen die Möglichkeit, mit ihren Arbeiten das Feld der Heilpädagogischen Früherziehung zu erreichen.
Sind Sie selbst in der Forschung tätig und haben Sie einen Beitrag für die Heilpädagogische Früherziehung?
Dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.
Projektleitung: Christina Koch
Projektteam: Dr. Simone Schaub
"Positives elterliches Befinden führt zu positiven Interaktionen der Eltern mit dem Kind und zu höheren Kompetenzen, das Kind in seiner Entwicklung und der Teilhabe am Alltagsgeschehen zu fördern.
Bewirkt die Heilpädagogische Früherziehung positive Veränderungen im Befinden von Eltern?
Diese Frage ist zentral, da die Familienorientierung als Schlüssel einer nachhaltigen und wirksamen Förderung von Kindern mit Behinderung und/oder Entwicklungsauffälligkeiten gilt. Die Eltern werden in ihren Kompetenzen und bei der Bewältigung von Belastungen unterstützt (Lütolf, Koch & Venetz, 2015; Lütolf & Venetz, 2018) und damit in ihrer Elternschaft gestärkt. Im Pilotprojekt wurden die postulierten Effekte mit kontrollierten Einzelfallstudien überprüft." (HfH 2024, Quelle und mehr dazu lesen)
Der BVF hat die Studie mit einer Spende unterstützt.
Doktorandin: Katrin Siegwolf
Das geplante Promotionsprojekt befasst sich mit heilpädagogischem Handeln im Kontext der frühen Förderung von Kindern mit ASS. Ziel der Studie ist es, die Anforderungen an die heilpädagogische Förderung und Unterstützung von Kindern mit ASS und ihrem Umfeld empirisch zu erfassen. Im Zentrum stehen die Einschätzungen und Erfahrungen von Heilpädagogischen Früherzieher*innen und Heilpädagog*innen. Auf der Basis der Studienergebnisse sollen Qualitätskriterien für die heilpädagogische Förderung und Unterstützung von Kindern mit ASS und ihrem Umfeld identifiziert und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.
Das Promotionsprojekt ist Teil der Lehr- und Forschungsgruppe Autismus am Institut für Präventions-, Inklusions- und Rehabilitationsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wird von Univ.-Prof. Dr. Reinhard Markowetz betreut. Für die Umsetzung des Vorhabens in der Schweiz wird Frau Siegwolf von Prof. Dr. Andreas Eckert (HfH Hochschule für Heilpädagogik Zürich) unterstützt und beraten.
Für die erste Teilstudie werden aktuell Interviewteilnehmer*innen gesucht (siehe separates Dokument).
Projektleitung: Prof. Dr. Martin Hafen
Co - Projektleitung: Prof. Dr. Claudia Meier Magistretti
beteiligt: Prof. Dr. Susanne Niehaus, Prof. Dr. Andreas Jud
In der vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) finanzierten Vorstudie wird die Einführung von Netzwerken im Frühbereich geprüft, die nicht nur Institutionen vernetzen, sondern mehrfach belasteten Familien im Sinne eines Fallmanagements konkrete Unterstützung bieten.
In der Vorstudie wird geprüft, wie Vernetzungsprojekte in der Schweiz am Vorbild der Frühen Hilfen und anderer Good Practice aufgebaut und weiterentwickelt werden können. Nachfolgend ein Auszug der Teilziele der Vorstudie:
Analyse der Erfahrungen in internationalen Projekten und Programmen, in Hinblick auf die Nutzung solcher Modelle in der Schweiz.
Analyse von Schweizer Vernetzungsprojekten und -programmen samt Rahmenbedingungen mit besonderem Fokus Familien in komplexen Belastungssituationen.
Formulierung von Empfehlungen in Hinblick auf die Konzeption eines Pilotprojekts der familienzentrierten Vernetzung inkl. Skizzierung erster Schritte, Kostenabschätzung und mögliches Finanzierungsmodell.
Der Berufsverband Heilpädagogische Früherziehung (BVF) wirkte aktiv als Praxispartner in dieser Vorstudie mit.
Doktorandin: Raphaela Iffländer
beteiligt: Denise Ganz, Oksana Erbarlas, Laura Machholz, Katarzyna Said, Michael von Rhein, Oskar Jenni
Im Zentrum der Studie steht die Frage, wie Eltern im Nachhinein die helpfulness der HFE einschätzen. Neben kind- und systembezogenen Dimensionen stehen dabei vor allem die Eltern selbst im Vordergrund: Haben sie die HFE auch für sich als Eltern als hilfreich erlebt? In welchen Bereichen (nicht)? Familienorientierung sowie elterliche Kompetenzen bilden dabei den theoretischen Rahmen der Arbeit. Artikel dazu finden sich hier.
Projektleitung: Matthias Lütolf und Simone Schaub
"Die Förderung von Gleichberechtigung und sozialer Inklusion in der frühen Kindheit baut auf der Bereitschaft von Fachpersonen Betreuung auf, die Teilhabe und Inklusion von Kindern mit Behinderung oder Entwicklungsverzögerung in ihrem täglichen Handeln im Kitaalltag umzusetzen. Diesem Personenkreis wurde in den bisherigen Inklusionsbestrebungen in der Schweiz noch wenig Beachtung geschenkt. Im Forschungsprojekt werden die Ansichten und Bereitschaft zur Inklusion von Fachpersonen Betreuung und die daraus entstehenden Bedürfnisse untersucht. Zudem werden Zugänge ermittelt, mit denen die Bereitschaft zum inklusiven Handeln gestärkt werden können." (HfH 2024: Quelle und mehr dazu findet sich hier.)
Der BVF hat die Studie in Form des Teilens von Expertenwissens unterstützt.
Projektleitung: Matthias Lütolf und Simone Schaub
Das Recht auf Teilhabe an der Gesellschaft beginnt mit der Geburt und ist eine bedeutende Voraussetzung für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Der gleichberechtigte Zugang von Kindern mit Behinderung zu Bildungs- und Betreuungsangeboten bedingt aber auch Herausforderungen für öffentliche oder private Spielgruppen, Kindertagesstätten (Kita) und weitere Angebote der Frühen Bildung. Im Forschungsprojekt wurde das Gelingen inklusiver Betreuung exemplarisch untersucht:
1. Wie gestalten sich Beteiligung und Interaktion und damit die soziale Teilhabe von Kindern mit Behinderung?
2. Welche Einstellungen zur Inklusion haben die Fachpersonen der Kita und welche Selbstwirksamkeitsüberzeugungen haben sie?
3. In welchen Bedingungszusammenhängen gelingt die Inklusion von Kindern mit Behinderung aus Sicht der Fachpersonen und der Eltern?
Wir beobachteten eine hohe soziale Teilhabe der Kinder mit Behinderung am Kitaalltag, wobei sie im Vergleich zu ihren Peers ohne Behinderung häufiger passiv beteiligt waren, häufiger zwischen Aktivitäten wechselten und in der Tendenz seltener in Interaktion waren. Die Fachpersonen der Kita äusserten eine hohe Zustimmung zur inklusiven Bildung in der frühen Kindheit, welche insbesondere von der aktuell erlebten inklusiven Betreuung gestärkt wurde. Verglichen mit den Einstellungen wurde die Selbstwirksamkeit niedriger erlebt.
Zusammenfassend werden folgende Merkmale für eine gelingende Inklusion als bedeutsam erachtet: die Teamzusammensetzung, die interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie das spezifische Wissen über Behinderung und inklusive Praktiken.
Projektleitung: Christina Koch & Martin Venetz †
Projektteam: Matthias Lütolf & Corinne Wohlgensinger
Die Heilpädagogische Früherziehung bildet eine wichtige Instanz für die professionelle frühkindliche Förderung von Kindern mit Behinderungen und Entwicklungsgefährdungen in ihrem familiären und familienergänzenden Umfeld. Ziel der geplanten Studie war es, einen systematischen und differenzierten Blick in den konkreten Berufsalltag und den Arbeitstätigkeiten von Früherzieherinnen und Früherziehern zu gewinnen. In der Studie wurde der Frage nachgegangen, welche Tätigkeiten in der Praxis nachweisbar durchgeführt werden, wie diese gewichtet werden und wie das individuelle Kompetenzerleben der Heilpädagogischen Früherzieherinnen und Früherzieher innerhalb dieser Tätigkeiten bewertet wird.