Bereits bei kleinen Kindern sind die Unterstützung und Begleitung wichtig, um mit den vorhandenen kindbezogenen und umfeldorientierten Ressourcen ihre Entwicklung anzuregen. Der Alltag eines Kindes enthält viele Beziehungs- und Bildungsmomente und Erfahrungsfelder. Diese gilt es als Betreuungspersonen wahrzunehmen, aufzugreifen und angemessen ins Entwicklungsumfeld des Kindes zu integrieren.
Die Heilpädagogische Früherziehung unterstützt das Kind und die Familie individuelle Lösungen für individuelle Bedürfnisse zu suchen und zu priorisieren. Fragen und Sorgen der Betreuungspersonen werden von der Fachperson Heilpädagogische Früherziehung aufgenommen und angepasste Anregungen sowie Hilfestellungen zur Verfügung gestellt. Die Betreuungspersonen tragen dazu bei, einen entwicklungsförderlichen Alltag zu gestalten. Somit werden die Beziehungsfähigkeit und die Teilhabe des Kindes gestärkt.
Im Alltag finden sich eine Vielzahl an Lerngelegenheiten, die die Bildungs- und Bindungsprozesse von kleinen Kindern anregen. Alltagshandlungen bieten zahlreiche Chancen entwicklungsunterstützende Momente für das Kind zu schaffen.
Kochen, backen, putzen, Kleider an- und ausziehen, Treppen steigen, Gartenarbeiten, in der Natur unterwegs sein, Bilderbücher gemeinsam betrachten, Fingerverse und vieles mehr begegnet Kindern und deren Betreuungspersonen im Alltag. Verbindliche, klare Strukturen und Rituale im Alltag zu integrieren, geben dem Kind Sicherheit und unterstützen es dabei, sich zu orientieren, zu erkennen, was als nächstes kommt und immer wiederkehrende Dinge mit der Zeit nachzuahmen. Die erlebte Selbstwirksamkeit stärkt das Zutrauen in die eigenen Kompetenzen und befähigt zum Handeln in unterschiedlichen Situationen.
Hier finden Sie anregende Kurzfilme zu Lerngelegenheiten im Alltag für Kinder bis 4 der Bildungsdirektion Kanton Zürich.
Der Früherziehungsdienst Bern (FED Bern) hat 2017 Broschüren zu Themen im Alltag und in der Erziehung (z.B. Aufräumen, Selbständigkeit, Familienregeln) veröffentlicht, die Eltern eine Orientierungshilfe bieten.
Parentu vom Verein Eltern-PushApp ist eine App für Eltern, die über Anregungen für die kindliche Entwicklung und Erziehung in der Muttersprache informiert.
Für Kinder mit kognitiven und/oder motorischen Beeinträchtigungen können die taktilen Bilderbücher von buchknacker.ch und die Spiele in der SBS-Ludothek interessant sein.
Gesundheitsförderung Schweiz hat 2017 Bewegungstipps für Kinder von 0 bis 6 Jahren veröffentlicht. Die einzelnen Broschüren sind an Eltern gerichtet, die die Bewegung ihrer Kinder unterstützen möchten und an Fachpersonen, welche die körperliche Aktivität fördern. Die Broschüren sind auch in anderen Sprachen erhältlich. Hier finden Sie sie in deutschsprachiger Ausgabe:
Entdecken, experimentieren und kooperieren.
Spiel als ein zentrales Element für die geteilte Freude in Beziehung.
2019 erschien von insieme und der BFF Bern eine Broschüre zur Medienbegleitung von Kindern mit Behinderungen. Empfehlungen für Eltern: www.digital-dabei.ch
Die Teilhabe am Familienleben, an öffentlichen Angeboten (z.B. Spielgruppe, Kita, Schule) und ausserfamiliären Aktivitäten sind Themen, die in die Begleitung und Beratung von Kind und Familie einfliessen. Die Fachperson Heilpädagogische Früherziehung unterstützt mit ihrer familienorientierten Arbeit den Weg hin zur Inklusion.
Die rechtlichen Grundlagen für eine Inklusion von Geburt an sind in der Schweiz mit Art. 8.2. der Bundesverfassung gegeben. Für gelingende inklusive Angebote ist es unabdingbar, dass alle beteiligten Akteur*innen zusammenarbeiten.
Nachfolgend finden Sie weiterführende Internetseiten zur Inklusion:
Plattform für Informationen zu «Integration und Schule» im Frühbereich, Volksschulbereich und nachobligatorischen Schul- und nachschulische Bildung
Kooperationspartner für inklusive Kindertagesstätten
Kindertagesstätten öffnen - ein Flyer mit Empfehlungen für eine inklusive familienergänzende Kinderbetreuung (BVF et al., 2017)